ERGOTHERAPIE IN DER PÄDIATRIE
Prinzipien: Die kindliche Entwicklung geschieht in Beziehungssystemen, in denen viele Menschen eine wichtige Rolle spielen. In besonderer Weise gehören dazu die Eltern und Geschwister, aber auch Verwandte, Nachbarn, Freunde und die Menschen im sozialen Umfeld. All diese Systeme spielen bei der Therapieplanung eine Rolle und müssen Berücksichtigung finden. Das Kind soll sich in allen Teilbereichen so entwickeln, dass es in all diesen Systemen erfolgreich sein kann, Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Ständige Rückkopplung mit den Eltern, dem verordnenden Arzt, anderen Therapiedisziplinen und den beschriebenen Beziehungskreisen des Kindes begleiten die Therapie deshalb fortlaufend.
Die Ergotherapie in der Pädiatrie beschäftigt sich mit Störungen, Erkrankungen und Behinderungen die Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbstständigen und handlungsfähigen Erwachsenen beeinträchtigen oder zu beeinträchtigen drohen.
In besonderer Weise steht auch hier die Klientenzentrierung im Mittelpunkt ergotherapeutischen Handelns. Klient ist nicht immer nur das Kind, es sind oft auch die Eltern. Zu behandeln ist nicht zunächst das, was der Therapeut als vermeintlich behandlungswürdig entdeckt, sondern das, was von den Klienten als bedeutsame Einschränkung der Betätigungsperformance benannt wird. Selbstbestimmung und Selbstverantwortung der Klienten sind zu stärken. Dies wird neben der Einzeltherapie auch in Gruppen erarbeitet.
Im Mittelpunkt stehen Kinder vom Säuglings- bis ins Jugendalter mit:
- körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklungsverzögerungen,
- Störungen der Grob – und Feinmotorik,
- Störungen der Koordination,
- Störungen der Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen,
- Störung der auditiven und visuellen Reizverarbeitung,
- Aufmerksamkeits – und Konzentrationsstörungen,
- Verhaltensstörungen in Form von übermäßiger Angst, Aggressionen, Abwehr, Passivität
oder Hyperaktivität, - Lernstörungen,
- Lese – Rechtschreib – Schwäche
- ADS und ADHS